1903 -
Regensburg
: Manz
- Autor: Biedermann, Georg
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 12
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
80
Mitteleuropa.
busens. Flensburg, 49000 E., rege Handelsstadt? Die größeren nordfriesischen Inseln, namentlich Sylt und Föhr (Seebäder), haben Dünen, die kleinen, nicht eingedeichten Halligen werden oft von den Sturmfluten überschwemmt. — Im Herzogtum Holstein liegen: Altona, 162000 E., a. d. Elbe, dicht bei Hamburg, mit großen Fabriken und bedeutendem Handel. Kiel, 108000 E., an der großen und sicheren Kieler Bucht, Hauptkriegshafen der deutschen Flotte mit großen Docks und Marine-werften 2, Marineakademie, Universität. Von da führt der wichtige Kaiser Wilhelm-Kanal55 über Rendsburg zur Elbemündung. Durch denselben wird der weite, zum Teil gefährliche Weg um die Halbinsel Jütland vermieden. — Einen Kreis dieser Provinz bildet auch das Herzogtum Lauen bürg mit der Hauptstadt Ratzeburg. Seit 1890 ist zu dieser Provinz ferner das von ein paar Tausend Friesen bewohnte Felseneiland Helgoland, ein stark besuchtes Seebad, hinzugekommen.
10. Provinz Westfalens zu drei Stromgebieten gehörig. Sie umfaßt Teile des Weserberglandes und des Rheinischen Schiefergebirges, dazwischen Tiefland, An den Flußniederungen sind fruchtbare Gebiete; ansehnliche Rinder- und Schweinezucht. Im Sauerland gibt es viel Eisen und Steinkohlen; hier lebhafte Industrie (Gewebe und Metallverarbeitung) und dichte Bevölkerung. Die Westfalen sind etwa zur Hülste (51%) Katholiken.
Münster, 65000 E., im fruchtbaren Müusterscheu Tiefland, alte Bischossstadt mit Universität. Schöner Dom, Rathaus. — Im Regierungsbezirk Minden liegt die gleichnamige Stadt an der
1 Der Insel Alsen gegenüber liegen die Düppeler Schanzen, ein ehemaliges dänisches Bollwerk, erstürmt 1864, jetzt geschleift. ^
2 Docks (engl.) = künstliche, gemauerte, umfangreiche Wasserbecken, durch Schleusen mit einem Fahrwasser verbunden, welche zur Ausnahme von Schiffen dienen. — Werst — Schissbauplatz au einem Hasen.
3 (yr ist 99 km lang, 64 m breit, 8,5 m tief und für große Schisse fahrbar.
^ Die Hauptbestandteile derselben, in deren Besitz Preußen erst allmählich gelangte, sind die Grafschaften Mark und Ravensberg (1614), Bistum Minden (1648), Bistum Paderborn (1803), Bistum Münster (Rest) und Herzogtum Westfalen (1815) u. ct.
1870 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Traut, Heinrich Theodor
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Fortbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das Ñasserthum Frankreich. 235
stich Somme durchflossen, mit ftuchtbarem Getreideboden, labn ohne
Weinbau.
Anrieus, 61,000 Einw., an der Somme, mit einer berühmten
Kathedrale (aus dem 13. Jahrhundert). Peter von Amiens. Friede
zwischen Frankreich und England (den 25. März 1802). Apatit, 3,800
Einw., an der Somme, mit festem Schloß, in welchem Louis Napoleon
gefangen saß. Abboville, 20,000 Einw., Festung an der Mündung
der Somme, mit Sammet- und Tuchfabriken.
3. Artois, alter Bestandtheil von Flandern und Hennegau, mit
besonders zahlreichen Runkelrübenzucker-Fabriken.
Hauptstadt Arras, 26,0>00 Einw., Festung. Geburtport des Robes-
pierre (1759). Calais, 13,Oooeinw., an der gleichnamigen (5 Meilen
breiten) Meerenge, gewöhnlicher Ueberfahrtsort nach England, von hier
geht ein unterseeischer Telegraph nach Dover (seit 1851). Kattunfabriken
(mit 6060 bis 7000 Arbeitern). Die Stadt hat englischen Charakter.
Bon 1347—1558 in den Händen der Engländer. Boulogne, 32,000
Einw., Ueberfahrt nach England. Dorf Azincourt, Sieg Heinrichs V.
von England über die Franzosen (d. 25. October 1415).
4. Flandern, „die französischen Niederlande^, im Schelte-
und Maasgehiet, voller Festungen.
Lille oder Ryfsel, 154,000 Einw., die größte der Festungen.
Fabriken in Tuch, Leinwand, Kattun und Leder.- Starke Blumenzucht.
Die Festungen Cambray (Ligue 1507), Druay, Valenciennes süd-
lich von Liste. Noubarx, 50,000 Einw., Industriestadt (Spitzen, Lein-
wand, Batist).
5. Champagne, im westlichen Theile, auf Kalk- und Kreideboden
den weltberühmten Wein erzeugend. Das Land ist mit Ausnahme des
nördlichen Theils, worin der Ardenner-Wald, flach und eben.
Hauptstadt Mezieres, 5500 Einw., an der Maas, Festung. Am
entgegengesetzten Maasufer liegt Charlcvitte, 10,000 Einw., mit einer
kaiserlichen Gewehrfabrik. Troyes, 35,000 Einw., an der Seine, ehe-
malige Hauptstadt der Champagne, mit zahlreichen Baumwollfabriken und
lebhafte^ Handel. Im Norden davon Nheiyts, 55,000 Einw., mit
einem alten Dom, ehemalige Krönungsstadt der Könige von Frankreich.
(Der Bischof Remigius taufte hier 496 den Frankenkönig Chlodwig.)
Chatym - für - Marne, 16,500 Einw., bei den Römern Catalaunum
genannt, daher der Name Ca taha uni s che Felder (Hunnenschlacht 452).
6. Lothringen, zwischen der Champagne und dem Elsaß, mit
den Ardennen und Vogesen. Der letzte Herzog (Franz Stephan,
Gemahl der Kaiserin Ptaxia Theresia) trat (1737) das Land an gronft;et4) ab,
dah. nach dem Tode dest Herzogs (1766) mit Frankreich vereinigt wupde.
Nancys, 49,000 Einw., an der Meurthe, schön gebaute Stadt.
Schlacht 14,7,7, in welcher Karl der Kühne von Burgund ums Leben
kam. Metz, 57,000 Einw., an der Mosel, starke Festung, mit einer
Artillerie- und Jngeumrschule. Toul, 9000 Einw., Feñung an der
Mosel. Bqrdnn., 12,000 Einst)., Festung an der Maas (Vertrag 843).
Luneville, 16,000 Einw., an der Meurthe. (Der Suneviller Friede
vom 9. Februar, 180 s, wo Deutschland das linke Rheinnfer verlor.)
7. Elsaß, ein herrliches Land, westlich von den Vogesen und öst-
1873 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 14
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die österreichisch-ungarische Monarchie. §. 60. 135
b. Wremen (122,000 E., wovon fast 83,000 der Stadt angehören),
an der untern Weser, ist in Verbindung mit dem an der Mündung
der Weser entstandenen, für die größten Seeschiffe zugänglichen Bremer-
Hafen ein Haupthafen sowohl für die Ausfuhr deutscher Auswanderer,
so wie deutscher Natur- und Kunsterzengnisse (besonders nach Nord-
amerika), als für die Eiufuhr fremder Produkte in den Zollverein.
c. Kamburg (338,000 E., wovon 240,000 auf die Stadt und die
Vorstädte kommen), an der untern, golfartig erweiterten Elbe und an
der Westseite des Isthmus zwischen Ost- und Nordsee, der erste See-
Hafen des europäischen Coutinentes, die zweite Stadt Deutschlands und
der dritte Hafen Europas (dessen Verkehr nur dem von London und
Liverpool nachsteht). Ihr Winterhafen ist Cuxhaven auf der Nord-
spitze der Halbinsel zwischen Elbe und Weser.
26. Klsaß-Lothringen (mit 1v2 Mill. E.) ist einstweilen un-
mittelbares deutsches Reichsland.
a. Elsaß, im Osten des nach dem Rheinthale abfallenden Wasgan-
gebirges, deffen Bevölkerung sich mehr an der zu Fabrikanlagen geeig-
neten Jll als unmittelbar am Rheine angesiedelt hat, weshalb auch die
Provinz ihren Namen trägt von den „Sassen an der Jll (früher Ell)".
Es wird eingetheilt in die beiden Bezirke Unter- und Ober-Elsaß. Die
Hauptstadt Straßburg (85,000 E.), an der Jll, iu Stunde vom
Rhein, ist als die bedeutendste Stadt (mit gothischem „Münster") in
der oberrheinischen Tiefebene und zugleich als Station der großen
europäischen Heerstraße von der Donau zur Seine (von Wien nach
Paris) von großer militärischer (deshalb stark befestigt) und commer-
cieller Wichtigkeit; seit 1872 auch eine deutsche Universität. Im Ober-
Elsaß sind Colmar (22,000 E.) und Mühlhausen (52,000 E.),
letztere an der Jll, Hauptorte der Baumwollen-Judustrie.
b. Der Bezirk Lothringen enthält die beiden Festuugen Metz
(51,000 E.) und Diedenhosen (Thiouville) in dem am meisten an-
gebauten und bevölkerten Theile des ganzen Mosellandes.
Zum ehemaligen deutschen Buude gehörte noch das Fürstenthum
Liechtenstein auf der rechten Seite des Rheines, zwischen der Schweiz
und Vorarlberg, mit dem Hauptorte Vaduz und der geringsten Ein-
wohnerzahl (8300) vou allen deutschen Staaten. Es hat eine Zoll-
einigung mit Oesterreich.
§. 60. Die österreichisch-ungarische Monarchie.
Die österreichisch-ungarische Monarchie ist ein Eontinentalftaat,
der nur an einer Seite an ein Binnenmeer grenzt und ein durchs
aus zusammenhangendes, wohl abgeruudetes Ganzes bildet. Sie
liegt fast genau unter denselben Bratengradeu_(51—42) wie Frank-
reich, welches sie durch ihre große Ausdehuuug vou W. nach O.
au Flächeuiuhalt übertrifft, während sie unter allen europäischen
Staaten nur ^>candinavien und Rußlaud an Gebiets große nachsteht.
1873 -
Frankfurt a.M.
: Jaeger
- Autor: Lüben, August, Cassian, Heinrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 127 —
bad Scheweningen. Rotterdam an der Maas, 116,000 Einw., zweite
Handelsstadt, großer Schiffsbau.
3. Seeland besteht aus Inseln des Rheindelta; auf Walcheren lie-
gen die Festungen Middelburg (16,000 E.) und Vließingen.
4. Nordbrabant zählt drei vorzügliche Festungen: Bergcn op Zoom,
Breda und Herzogenbusch, 25,000 E.
5. Utrecht, darin Utrecht am alten Rhein, 60,000 E., Universität-
Sitz eines Erzbischoss der Jansenisten und der römischen Kirche.
6. Geldern, mit Nymwegen, 23,000 E., Festung an der Waal,
und Arnheim am Rhein unterhalb der Mel-Spaltung, 32,000 E.
7. Oberyssel, mit den Festungen Zwolle, 21,000 E., und Deven-
ter, 18,000 E., an der Issel, mit Baumwolle- und Teppichfabriken.
8. Drenthe ist eine sumpfige Provinz, deren westlicher Theil mit
Armen-Colonieen besetzt ist. Arme Leute erhalten ein Häuscheu, ein Stück
Land und eine Kuh, damit sie sich selbst ernähren lernen. Die Festung
Coevorden liegt in Sümpfen.
9. Friesland, mit Leenwarden (Löwarden), 25,000 E. Leinwand-
und Tabakfabriken.
10. Groningen, darin Gröningen, 38,000 E., durch Canäle mit
dem Meere verbunden, ist eine bedeutende Handelsstadt. Universität. Das
4 Di, große Bourtanger Moor, an welches sich im Süden das große
Grenzmoor anschließt, ist bei nasser Witterung ganz unwegsam; es erzeugt
nur Torf.
11. Holländisch Luxemburg wird von den Ardennen durchzogen,
hat ansehnliche Waldungen, aber im Ganzen wenig ergiebiges Land. Haupt-
ort ist die sonstige Bundessestnng Luxemburg, 13,200 E., auf schroffem
Felsen.
12. Holländisch Limburg hat ergiebige Weiden, daher vorzügliche
Viehzucht. Maastricht, 29,000 E. Roermond, 9000 E.,-am Einfluß
der Roer in die Maas, ist der Geburtsort des Geographen Mercator.
Diese beiden Provinzen bilden das Großherzogthum Luxemburg und
gehörten zun, Theil zum deutschen Bunde. Luxemburg ist am 1. Mai
1867 für neutral erklärt und die Festung zerstört worden.
8 66.
Das britische Reich.
Das britische Reich besteht
a) aus dem vereinigten Königreiche Großbritannien und Irland, und
b) aus Colonieen in allen Erdtheilen.
Ueber die Bodenbeschaffenheit, die Flüsse und Canäle des Königreiches
sindet sich das Nöthigste Seite 38, 46 u. 52.
1867 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Klöden, Gustav Adolph von
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
320
Europa.
einem Garten gleichende Gegend, mit milder, feuchter Luft und kräftigen, sinnlichen
Bewohnern, ist auf's Beste angebaut, von Alleen durchzogen, reich an fetten Wei-
den und Waizenfeldern, aber eben und einförmig. Sie enthält 4 der bedeutendsten
Mittelpunkte der Manufakturen Frankreichs. — Departement: du Nord.
Lille oder Ryssel (spr. Reissel), 132.000 E., a. d. Deule und Lijs, eine der stärk-
sten Festungen Europas, in fruchtbarer Ebene voller Blumen- und Gemüsegärten, ist eine
schöne und eine der industriösesten Städte Frankreichs. Sie liefert Wollen- und Baum-
wollenwaaren, Spitzen, Leder, Seife, Zucker und Oel, und hat Färbereien, Bleichen und
Blumenzucht (150 Baumwoll-Spinnereien, 80 Leinen-Manufakturen, 120 Schmieden rc.).
— Südlich Douai, 24.500 E., a. d. Scarpe, eine an Gärten reiche Festung mit be-
deutendem Handel. — Roubaix, 49.000 E., an einem Kanal, und mehr nördlich Tour-
coing, 33.500 E., sind große Fabrikstädte. — Cambray, 21.500 E., a. d. Schelde
und am Kanal von St. Quentin, eine Festung, die Batist, Linon, Gaze fabricirt und
Bleichen hat. — Chateau-Cambraisis, 8000 E., a. d. Selle, mit reger Gewerb-
thätigkeit. Vertrag 1559. —Valenciennes, 25.000 E., a. d. Schelde, ist fest, in hol-
ländischer Weise reinlich und zierlich, und hat bedeutende Industrie: es fabricirt Batist,
Spitzen, hat Bleichen und große Steinkohlengruben in der Nähe. — Südwestlich liegt
das Dorf Malplaquet. Schlachten 1709 und 1794. — Dünkerque, 32.000 E.,
fest, im öden Dünensande, ein wichtiger Handelshafen und eine der hübschesten Städte
Frankreichs, in holländischer Bauart. — Gravelines oder Gravelingen, 6500 E., eine
Festung am Meere, von Sümpfen umgeben.
§ 622. 14) Das Herzogth. Lothringen (so groß wie das Königr. Venedig)
ist eins der besten Länder Europas und eine der im Ackerbau am meisten vor-
geschrittenen Provinzen, reich an schönen Landschaften, im milden Klima, mit einer
Fülle von Produkten, fast überall fruchtbar, gut bevölkert, mit reger Industrie
und lebhaftem Handel. — Departements: Meurthe, Meufe, Mosel, Vogesen
(Vosges).
Metz, 57.000 E., a. d. Mosel, eine der stärksten Festungen Frankreichs, schön ge-
baut, mit einer alten schönen Kathedrale und einem Zeughause. Man treibt bedeutenden
Gemüse- und Obstbau, viel Gewerbthätigkeit und hält eine große Messe. — Westlich
Verdün, 12.500 E., a. d. Maas, eine Festung mit großer Gewerbthätigkeit. — An der
Maas liegt auch Domremy-la-Pücelle, 300 E., ein Dorf, der Geburtsort der Jeanne
d'arc. — Bar le Düc, 15.000 E., am Ornain, der in die Marne geht, hat viel Spin-
nerei und Handel mit Holz und Wein. — Toul, 8000 E., a. d. Mosel. — Oestlich
Nancy, 49.000 E-, a. d. Meurthe, früher die Hauptstadt des Königreichs Lothringen und
Residenz des Stanislaus Leszinski von Polen (1735). Es ist schön gebaut und hat herr-
liche Plätze. Seine Stickereien, Fabriken von Wachslichten, Liqueuren rc. und sein Handel
sind wichtig. — Westlich Lüneville, 15.500 E-, nahe d. Meurthe, in weiter, frucht-
barer Ebene, fabricirt Handschuhe. Friede 1801. — Baccarat, 4000 E., a. d. Meurthe,
ausgezeichnete Glashütte. — Plombieres, 1500 E-, a. d. Eaugronne; berühmter Bade-
ort, bekannt durch sein Kirschwasser, Maroquin rc. — Epinal, 12.000 E., a. d. Mosel,
liegt zwischen anmuthigen Hügeln, am Fuße der Vogesen.
Metz, Toul und Verdün waren deutsche Reichsstädte.
15) Die Landschaft Elsaß (größer als das Großherzogth. Hessen), eine reich
bevölkerte Ebene mit zahlreichen Städten und trefflichem Culturlande, das Gebirge
mit Wäldern und Weinbergen bedeckt. Wenige Provinzen gewähren einen herr-
licheren Anblick. Die höchst industriösen Städte liefern Baumwollwaaren, Kirsch-
wasser, Seidenband, Zucker, Nägel rc.
Straß bürg, 82.000 E-, a. Jll, ist Hauptstadt und eine starke Festung, bei welcher
sich 4 Eisenbahnen vereinigen; es liegt in blühender Ebene, die voller Landhäuser ist.
Das Münster, 1277 bis 1439 erbaut, ist 440 F. hoch. Universität. Es ist eine der
ersten Industrie-, Handels- und Gelehrtenstädte Frankreichs. Eine große eiserne Gitter-
brücke führt nach Kehl. — Schlettstadt oder Schelestadt, 9400 E., a. Jll, ist
eine Festung. — Im N. das Dorf Klingenthal, mit berühmter Waffenfabrik. —
Colmar, 23.000 E., a. Lauch. Handel und Industrie sind sehr lebendig. Es liefert
Baumwollenwaaren, Tuch, Leinen rc. — Neu-Breisach, 3400 E., a. Rhein, ist eine
Festung. — Mühlhausen, 46.000 E., auf einer Insel zwischen dem Jll und dem
Rhone-Rhein-Kanal, ist ein Mittelpunkt der Industrie, und hat zahlreiche Baumwoll- und
1738 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Curas, Hilmar
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
144 Mm 30, jährigen Kriege unter Ferdin. ff.
c- Churfürst von Brandenburg, George Wil-
die Vestungen Spandau und Cüstrin ein,
Laß er also den Rücken nach der Ost-See frei
hatte.
warum conjunalkteu sich die Schweden
und Sachsen zusammen?
Als Tilly Magdeburg solcher Gestalt ver-
heeret hatte, so fiel er dem Chur-Jürsten von
Sachsen ins Land, und nahm Leipzig weg; Zn
dieser Noht ruffte Sachsen die Schweden zu
Hülfe.
was machte denn Schweden vor Pro-
*■ C greisen ?
r£>3i, In der Schlacht bei Leipzig erhielten die
Schweden einen herrlichen Sieg über den Ge-
neral Tilly, und nach dieser Schlacht machten
dieschweden unglaubliche Progressen amrhein,
am Meyn, und an der Donau. *)
In welcher Schlacht ist der Rönig von
Schweden Gustavus Adolphus
, geblieben?
i6zr. In der Schlacht bey Lützen, nicht weit von
Leipzig
*) Die erste Leipziger Schlacht geschahe den 7.
Septembr. und im October nahmen die Schwe-
den Erfurt, Thüringen; Schweinfurt, Königs-
haven; Würtzburg; Hanau und Frankfurt am
Mayn; Die Berg-Strasse, Mayntz undcoblentz;
Speyer, Landau, Weissenburg, Mannheim, Heyt-
bronn, rc. Ingleichenmßmac und Rostock an der
Ost See ein. '
7. Bd. 1
- S. 310
1795 -
Berlin
: Voss
- Hrsg.: Funke, Carl Philipp
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
3io Erdbeschreibung und Geschichte.
starken Handel, und schickt auch Schiffe auf den
Heringsfang aus. Hierher wird Noch das Harlin,
gerland an der Nordsee gerechnet, worin der Fier
cken Esens; mehrere kleine Inseln gehören eben/
falls dazu.
6. Das Fürstenth. Mörs. Hpt. Mörs. Nicht
Weit von Rrefeld ist dasschlachtfeld, wo derherr
zog Ferdinand von Braunschweig einen entschei-
denden Sieg (1758) über die Franzosen erfocht.
In der Stadt selbst blühen viele Manufakturen.
Die von Leyensche Seidenmanufakkur beschäftigt
an 5000 Menschen. Das in der Nachbarschaft
dieses Fürstenthnms, an beiden Seiten der Maas
liegende preussische Geldern wird auch hierher ger
rechnet. Hptst. Geldern.
7. Die Grafsch. Teklenburg und Gingen, mit den
Hauptörtern gleiches Namens.
Vi. prensstsch Schlesien, nebst der Grafsch. Glatz.
Schlesien wird eingetheilt in Niedrrschlesien und
Gbe'.schlesie».
I. Niederschlesien. Darin liegt
2. das Fürsteneh. Breslau. Hptst. Breslau an
der Oder und Ohlau. Bei Leuthen gewann
Friedrich Ii eine wichtige Schlacht gegen die Oeste
reicher.
d. das Fürsteneh. Brieg. Hptst. Brieg. Eine
Meile davon das Dorf Mollwitz, wo Friedrich
die erste Schlacht gegen die Oestreicher lieferte
(1741)- 3n Dreuzburg ist ein großes und vo»
'tres!ich eingerichtetes Armenhaus für ganz preust
sisch Schlesien. Reichenftein, wobei ein Arstt
mkwerk. Die starke Festung Silberberg, mit
größ.
1909 -
Paderborn
: Schöningh
- Autor: Nieberding, Karl, Richter, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 25
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 136 —
Hafen- und Fabrikstadt; Malmö, am Sund, bedeutend durch Handel;
Karlskröna, wichtiger Krieashafen; Wisby (wlsbü), auf der Insel
Gotland, einst die mächtigste Hansastadt im N., jetzt ein kleiner Ort.
2. Das äöuigteidi Norwegen.
323 000 qkm.
Das Königreich Norwegen hat 2^ Mill. E., darunter über
2x/5 Mill. Norweger mit dänischer Schriftsprache und lutherischer
Religion; außerdem Finnen und Lappen im N. — Zum Ackerbau
ist nur der schmale Küstenstrich geeignet. Wichtige Nahrungszweige sind
die Viehzucht, die Fischerei, der Bergbau und die Schiffahrt;
die norwegische Handelsflotte zählt mehr Dampfschiffe als die französische.
— Ausgeführt werden besonders Fische. Milch, Butter. Erze, Holz.
Städte. In Norwegen gibt es nur 1 Großstadt, nämlich die Haupt-
stadt Lkristiänia, am Nordende des gleichnamigen Fjords, erster
Einfuhrhafen des Landes. Bergen, wichtigster Ausfuhrhafen (Stockfisch
und Hering). Drontheim (Trondhjem, spr. tronjem), am gleichnamigen
Fjord, mit großen Fischereien. Hammerfest; hier geht die Sonne
von Mitte Mai bis Ende Juli nicht unter, von Ende November bis
Ende Januar uicht auf. Der Lofot-Archipßl.
Zus. Aus der Geschichte der Skandinavischen Halbinsel: Die finnischen
Stämme, die sie in ältester Zeit bewohnen, werden nach N. verdrängt durch
Germanen, im heutigen Schweden durch Goten und Svea (Schweden), im
heutigen Norwegen durch Nordmänd (Normannen). Um das Jahr 1000 Ein-
sührung des Christentums. 1397 Vereinigung der 3 nordischen Königreiche Schweden.
Norwegen und Dänemark durch die Calmarische Union. — Gustav Wasa
(1523—1560) löst Schweden aus der Union und führt die Reformation ein.
Gustav Adolf (1611—1632) entreißt den Russen Jngermanland, den Polen
Estland und Livland, fällt, um Schwedens Macht auch auf Kosten des Deutschen
Reiches zu vergrößern, in Deutschland ein. findet aber hier in der Schlacht bei
Lützen (1632) seinen Tod. Im Westfälischen Frieden (1648) bekommt Schweden
den besten Teil von Pommern, die säkularisierten Bistümer Bremen (ohne die Stadt
Bremen, die eine freie Reichsstadt bleibt) und Verden; auf kurze Zeit ist Schweden
die erste Macht des Nordens. Schwedens Übermut wird zuerst gedämpft durch
den Sieg des Großen Kurfürsten bei Fehrbellin (>675), seine Macht gebrochen
durch den Nordischen Krieg (1700—1721); am Ende desselben vertiertes
Jngerm änland, Estland und Livland an Rußland, Bremen und Verden
an Hannover, Vorpommern bis zur Peene an Preußen. 1809 muß es Finn-
land an Rußland abtreten. 1814 zwingt es Dänemark zur Abtretung des mit
Dänemark seit der Calmarischen Union vereinigten Königreichs Norwegen, gibt
dafür an Dänemark Schwedifch-Vorpommern. Vergl. die Geschichte der
preußijchen Provinz Pommern. 1905 reißt Norwegen sich von Schweven los
und wird ein selbständiges Königreich.
§ 59. I>as Königreich Dänemark.
39 000 qkm.
I. Lage und Grenzen. Dänemark umfaßt den nördl. Teil
der hafenarmen, an der Westseite mit endlosen Dünenreihen bedeckten
Halbinsel Jütland^ und die östl. davon liegenden Inseln Fünen,
1 Die Nordspitze von Jütland, Skagens Horn, und die „eiserne" Westküste
sind wegen der Stürme und Riffe, sowie des Mangels an sicheren Ankerplätzen
1874 -
Leipzig
: Siegismund & Volkening
- Autor: Damm, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
18 §. 13. Europa.
ländern ist Aden. Den Wahabiten (einer muhamedanischen Sekte) ist Nedsched, das
nördl. Binnenland.
§. 13. Europa, 180,000 Üä, 300 Mill. E.
A. Europa, d. h. Abendland, grenzt im N- an das nördliche Eismeer, im O. an
Asten, im S. an das Schwarze und Mittelländische Meer, im W. an den Atlantischen
Ocean. Es ist der am meisten gegliederte Erdtheil; seine Hauptmasse bildet ein Dreieck.
Halbinseln: Kanin, Kola,'Skandinavien, Jütland, Bretagne, die Pyrenäenhalb-
insel, die Apenninenhalbinscl, die Balkanhalbinsel, die H. I. Krim. Gieb Lage und
Richtung einer jeden Halbinsel an!
Caps: Nordcap, Noca und Vincent, Matapan.
Länder: Rußland (Petersburg, Moskau), Schweden (Stockholm). Norwegen
(Christiania), Dänemark (Kopenhagen), England (London), Deutschland (Berlin), Frank-
reich (Paris), Oesterreich (Wien), die Schweiz (Bern), Holland (Amsterdam), Belgien
(Brüssel), Spanien (Madrid), Portugal (Lissabon), Italien (Rom), Türkei (Constan-
tinopel), Griechenland (Athen), Montenegro.
Deutschland umfaßt 26 Staaten. Im Norden liegen: 1. Das Königreich
Preußen, 6400 Ü)M., 24 Mill. E-, 11 Provinzen: I. Preußen. Nb. Königsberg,
Gumbinnen, Danzig, Marienwerder. Ii. Posen Nb. Posen, Bromberg. Iii. Pom-
mern. Nb- Stettin, Köslin, Stralsund. Iv. Brandenburg. Berlin. Nb- Pots-
dam, Frankfurt. V. Schlesien. Rb. Oppeln. Breslau, Liegnitz. Vi. Sachsen.
Rb. Magdeburg, Merseburg (Halle), Erfurt. Vii. Hessen-Nas>au. Nb. Kassel,
Wiesbaden (Frankfurt). Viii. Westfalen. Nb. Münster, Minden, Arnsberg. Ix.
Die Nheinprovinz. Rb. Düsseldorf, Köln, Aachen, Trier. Koblenz. X. Hannover.
H. Hildesheim, Osnabrück, Celle, Lüneburg, Göttingen. Xi. Schleswig-Holstein.
Altona. Kiel. Flensburg. Schleswig. 2. Das Königreich Sachsen. Nb. Dresden,
Leipzig, Zwickau (Chemnitz), Bautzen. 3. Großherzogthümer (4) Oldenburg,
Mecklenburg-Schwerin, M.-Strelitz, Sachsen-Weimar-Eisenach. 4. Herzogtümer (5)
Sachsen-Coburg-Gotha. S.-Meiningen-Hildburghausen, S.-Altenburg, Braunschweig,
Anhalt (Dessau). 5. Fürstentümer (7) Neuß ältere Linie (Greiz), Neuß jüngere
Linie (Gera), Schwarzburg-Sondershausen, Schw.-Rudolstadt, Waldeck. Lippe (Detmold),
L.-Schaumburg (Bückeburg). 6. Die freien Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen.
Im Süden: 1. Königreich Baiern. München, Ingolstadt, Passau, Negens-
burg? Bayreuth. Bamberg, Ansbach, Nürnberg, Erlangen, Wurzburg, Augsburg, Spcier,
2. Königreich Würtemberg. Stuttgart, Heilbronn, Tübingen, Ulm. 3. Groß-
herzogthum Baden. Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Rastatt, Baden, Freiburg,
Konstanz. 4. Großherzogthum Hessen. Darmstadt. Offenbach, Mainz, Worms'.
S. Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Straßburg, Metz, Mühlhausen.
Meerestheile: Vom nördlichen Eismeere das Weiße Meer; vom Atlan-
tischen Ocean: die Nordsee (Zuydcrsee, Skagerrack, Kattegat, Sund, großer und
kleiner Belt), die Ostsee (bottnischer, finnischer,' rigaischer Meerb.), die Irische See,
der Canal, der Golf von Biskaya, die Straße von Gibraltar, das Mittelländische
Meer (Golf von Lyon, G. v. Genua, das tyrrhenische Meer, die Straße von Messina,
das ionische Meer, der Busen von Taranto, die Straße von Otranto, das adriatische
Meer, das ägäische M.), die Str. der Dardanellen od. der Hellespont, das Marmara-M.,
die Str. v. Constantinopel, das Schwarze M., die Str. v. Kertsch, das Asowsche M.
Inseln: Im nördlichen Eismeere, Nowaja-Semlja, Spitzbergen, die Lo-
foten; im Atlantischen Ocean: Island, die Fär-Oer, Großbritannien und Irland,
die Orkaden, die Shetlandinseln (Schottland), die Hebriden, die Azoren, die dänischen
I. (Seeland, Fünen, Laaland, Bvrnholm), die deutschen I. (Rügen, Usedom, Wollin,
Älsen, Fehmarn), die schwedischen I. (Gothland, Oeland), die russischen I. (Oesel, Dago,
Aland), die Pityusen, die Balearen, Korsika, Sardinien, Elba, Sicilien, Malta, die
ionischen I., die dalmatischen I., Kandia o. Kreta, Negroponte. die Cycladen. Bestimme
möglichst genau die Lage der Meerbusen und Inseln!
Boderrgestaltung. Europa bat im No. Tiefland, im Sw. Gebirgsland; jenes
umfaßt 5, dieses 2 Theile. Die Gebirge bilden einen Hochgebirgsbogen und einen
Mittelgebirgsbogcn. a. Der Hochgebirgsbogen, die Alpen genannt, beginnt am
Golf von Genua und reicht bis zum Adriatischen Meere und bis Wien; seine Länge be-
trägt 125 Meilen, seine Breite 30. Der St. Gotthard ist der Hauptgebirgsknoten
der Alpen. Man tbeilt die Alpen der Lage nach ein in West-, Mittel- und Ostalpen.
Die Westalpen sind am höchsten, die Ostalpen am breitesten. Die höchsten Berge
1785 -
Leipzig
: Weidmann und Reich
- Autor: Kosche, Christian Traugott, Hammerdörfer, Karl
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
399
Teutschlanl.
etwan i Foooo Menschen bewohnt ist, und der Krone
Schweden ohngefähr 140000 Thaler einbringet. Er
besteht a) auö der Insel Rügen, welche nicht viel
über ^ Meile vom festen 2ande in der Ostsee liegt,
7 Meilen lang und breit ist, und außerordentlich gu-
ten Getraideboden hat. b) Einigen andern In-
seln und Halbinseln, welche mit der großen Insel
zusammen das Fürstenthum Rügen ausmachen,
c) Dem Land zu Stralsund. Darinnen ist Srral- Stralsund.'
sund, die Hauptstadt des schwedischen Pommerns,
an der Meerenge zwischen Rügen und dem festen
Lande gelegen, ein großer volkreicher Ort und eine
sehr wichtige Festung. d) Dem Lürftemhurn
Barth, e) Der Grafschaft Gutzkow, worinnen
Greifswalde, an der schiffbaren Ryck, nicht weit Greifswalde,
von der Ostsee, mit einer 1456 gestifteten Universität.
Sie treibt auch beträchtliche Handlung, f) Dem
Land Wolgast.
Niederfächsischer Kreis.
Von diesem an Dänemark, die Ostsee, den ober- Nledersachst-
sächsischen, oberrheinischen und westphälischen Kreis, scher Kreis,
wie auch an die Nordsee gränzenden, aus 1420 O.ua-
dratmeilen enthaltenden Kreis, sind uns Noch anzuzei--
gen übrig: die braunschweig -wolftttbüttelschm I. Braun-
Lande. Zu diesen gehört erstlich das Fürstenthum schweig- ^
Wolfenbüttel , welches durch das Hildesheimische ^olftnbüt«
und Halberstädtische in zwey Theile abgesondert wird,te'
die auch in 'Absicht ihrer natürlichen Beschaffenheit sehr
von einander verschieden sind. Der südliche Theil ist
meist bergigt und waldigt, daher Holzungen, und die
harzischen Berg - und Salzwerke seinen Reichthum
ausmachen. Der nördliche Theil hat hingegen weit
mehr Ebenen, welche zum Getraide-, Hanf-, Flachs-
und Gartenbau, zur Viehzucht, und in den neuesten